Für deine Besucher:innen ist es nur ein lästiger Klick, für dich ist es ein Schritt zu einem rechtssicheren Shop: der Cookie Hinweis deiner Website. Wie das Krümelmonster seine Kekse braucht, benötigt auch ein Webauftritt Cookies, um zu funktionieren. Die gesammelten Informationsschnipsel enthalten verschiedene Daten, die letztendlich das Browser-Erlebnis verbessern sollen.
Alles was du noch über digitale Cookies wissen musst und wie du Shopify Cookie Banner in deinem Onlineshop einbindest, erklären wir in diesem Beitrag.
Zusammenfassung: So bindest bei Shopify ein Cookie Banner ein
- entweder durch die automatisierte Datenschutzeinstellung von Shopify,
- durch eine manuelle Anpassung eines Cookie Banners in den Shopify Einstellungen
- oder durch eine externe Cookie-Consent-App wie beispielsweise Avada GDPR Compliance, TinyCookie oder Consentmo GDPR Compliance.
Wann sind Cookie Banner Pflicht?
Die Rechtsprechung rund um Cookies für Websites war lange Zeit schwammig und unklar. Erst im Dezember 2021 trat das Telekommunikation-Telemedien-Datenschutz-Gesetz (TTDSG) in Deutschland in Kraft, welches erste Abhilfe schuf und die verschiedenen datenschutzrechtlichen Vorschriften (u. a. die DSGVO) zusammenfasste sowie an die Cookie-Richtlinie anpasste. Das Gesetz wurde am 14. Mai 2024 nochmal umbenannt und heißt nun Telekommunikation-Digitale-Dienste-Datenschutz-Gesetz (TDDDG). Aber außer, dass das Wort „Telemedien“ durch „Digitale Dienste“ ersetzt wurde, hat sich inhaltlich jedoch nichts verändert. Das erleichtert uns später den Blick ins Gesetzbuch.
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Der Anwendungsbereich des TDDDG ist im Gegensatz zur DSGVO nicht nur auf personenbezogene Daten begrenzt, sondern umfasst alle Informationen, die im Zuge der Nutzung von digitalen Diensten erhoben wurden. Die Quintessenz des Gesetzes ist, dass du als Betreiber einer Website eine ausdrückliche Einwilligung der User für Trackingdienste und Cookies benötigst. Doch schauen wir uns mal genau an, was gesetzlich festgeschrieben ist.
Der 1. Absatz des § 25 des TDDDGs besagt:
„Die Speicherung von Informationen in der Endeinrichtung des Endnutzers oder der Zugriff auf Informationen, die bereits in der Endeinrichtung gespeichert sind, sind nur zulässig, wenn der Endnutzer auf der Grundlage von klaren und umfassenden Informationen eingewilligt hat. Die Information des Endnutzers und die Einwilligung haben gemäß der Verordnung (EU) 2016/679 zu erfolgen.“
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Es gibt jedoch auch zwei Ausnahmen, die in Absatz 2 festgehalten wurden:
„Die Einwilligung nach Absatz 1 ist nicht erforderlich,
- wenn der alleinige Zweck der Speicherung von Informationen in der Endeinrichtung des Endnutzers oder der alleinige Zweck des Zugriffs auf bereits in der Endeinrichtung des Endnutzers gespeicherte Informationen die Durchführung der Übertragung einer Nachricht über ein öffentliches Telekommunikationsnetz ist oder
- wenn die Speicherung von Informationen in der Endeinrichtung des Endnutzers oder der Zugriff auf bereits in der Endeinrichtung des Endnutzers gespeicherte Informationen unbedingt erforderlich ist, damit der Anbieter eines digitalen Dienstes einen vom Nutzer ausdrücklich gewünschten digitalen Dienst zur Verfügung stellen kann.“
Falls du das nun eher verwirrend, als erklärend fandest, kommt hier nochmal unsere Zusammenfassung. Im TDDG wird, wie bereits erwähnt, festgelegt, dass du eine aktiv erteilte Einwilligung brauchst, um Informationen speichern und darauf zurückgreifen zu dürfen. Die Ausnahmen bilden hierbei Cookies, die allein der Übertragung von Nachrichten über ein öffentliches Telekommunikationsnetz dienen, und technisch zwingende Cookies, die für die Funktionalität der Website notwendig sind. Letztere werden auch essenzielle Cookies genannt und können zum Beispiel Session Cookies sein, die ausschließlich für den Ablauf des Zahlungsprozesses benötigt werden.
Die Zeit, in der das Speichern von Informationen auf Webseiten eine gesetzliche Grauzone war, ist mit dem Telekommunikation-Telemedien-Datenschutz-Gesetz nun endgültig vorbei. Schau dir dein derzeitiges Cookies-Vorgehen auf deiner Website auf jeden Fall vor dem eben gegebenen Hintergrund nochmal an und lasse dich gegebenenfalls rechtlich beraten.
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Arten von Cookie Bannern
Nachdem du nun weißt, dass du auf jeden Fall eine Einwilligung deiner Website User brauchtst, um gewisse Informationen speichern zu dürfen, müssen wir uns im zweiten Schritt den Cookie Banner anschauen. Denn genau wie es verschiede Cookie-Arten gibt, kann auch die Art der Cookie Banner unterschiedlich gewählt werden. Die Banner unterscheiden sich in der Funktionalität, der Gestaltung und den rechtlichen Anforderungen. Wir stellen dir die vier Arten nun einzeln vor:
Einfaches Informationsbanner
Die grundlegendste und simpelste Form ist das einfache Informationsbanner. Hierbei informierst du die Nutzer:innen lediglich über die Cookie-Nutzung auf deiner Website und bietest damit eingehend eine Schaltfläche zum Akzeptieren. Aber aufgepasst! Dieses Banner kann gelegentlich nicht den Datenschutzvorschriften erfüllen.
Zustimmungsbanner (Opt-in)
Genau wie das einfache Informationsbanner verfügt auch das Zustimmungsbanner (auch Opt-in genannt) über eine Schaltfläche zum Akzeptieren, jedoch benötigt es hier eine aktive Zustimmung. Erst wenn die User aktiv auf „Akzeptieren“ klicken, werden Cookies gesetzt.
Ablehnungsbanner (Opt-out)
Bei dieser Art von Cookie Banner werden zunächst alle Cookies gesetzt und die Nutzer:innen bekommen dann die Möglichkeit, gewisse Cookies abzulehnen und damit selbst die Cookie-Einstellungen zu ändern. Auch bei Opt-out kann es datenschutzrechtliche Probleme geben, da eine vorherige Zustimmung verlangt wird.
Präferenz-Banner
Das sogenannte Präferenz-Banner hat den großen Vorteil, dass Nutzer:innen selbstständig detaillierte Einstellungen vornehmen können. Sie können entscheiden, welche Cookies sie akzeptieren. Das kann beispielsweise Funktionalitäts-, Leistungs- und Werbe-Cookies betreffen.
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Wie kann man ein Cookie Banner bei Shopify einbinden?
Nachdem du nun erfahren hast, wie wichtig ein Cookie Banner für deine Website oder deinen Onlineshop ist, solltest du dir überlegen, wie du dich am besten rechtlich absicherst. Daher zeigen wir dir verschiedene Lösungen, wie du ein Cookie Banner bei Shopify einbindest.
Das native Shopify Cookie-Banner
Lange Zeit benötigtest du externe Apps, die meist mit Kosten verbunden sind, um einen Cookie-Banner für deinen Shopify-Shop zu erstellen. Seit diesem Jahr hat Shopify eine eigene Cookie-Consent-Lösung, die sich direkt in den Shop-Einstellungen befindet und zudem kostenlos ist. Das Shopify Cookie Banner steuert spezifische Shopify Tracker wie Cookies, Shopify Pixels und Shopify Audiences. Bei der Shop-Einrichtung werden automatisierte Datenschutzeinstellungen standardmäßig aktiviert, die dafür sorgen, dass deine Einstellungen mit den neuesten Empfehlungen von Shopify für Regionen und Inhalte übereinstimmen. Diese Einstellung kannst du aber auch deaktivieren und deinen Cookie-Banner manuell erstellen.
Befolge die folgenden Schritte, um dein Shopify Cookie Banner einzurichten:
1. Klicke im Shopify-Adminbereich auf „Einstellungen > Schutz von Kundendaten > Cookie Banner“.
2. Wähle im Abschnitt „Regionen und Inhalt“ entweder automatische Einstellungen oder manuelle Anpassung. Stelle für die automatischen Einstellungen sicher, dass die dazugehörige Schaltfläche aktiviert ist. Für eine manuelle Anpassung kannst du jeweils in den einzelnen Sektionen „Regionen“ und „Inhalt“ individuelle Änderungen vornehmen und diese dann anschließend speichern.
3. Als Nächstes kannst du auch das Erscheinungsbild deines Cookie Banners ändern und es optisch an das Branding deines Onlineshops anpassen.
4. Bei „Position“ hast du die Chance, den Platz, an dem das Banner angezeigt werden soll, auszuwählen.
5. Zuletzt kannst du auf „Ansicht“ klicken und dir eine Vorschau deines Shopify-Cookie-Banners anschauen, bevor du ihn final speicherst.
Cookie Banner mit einer Drittanbieter-App
Auch wenn es mittlerweile eine integrierte Lösung von Shopify gibt, hast du immer noch die Möglichkeit, deine Zustimmungsverwaltung mit einer Cookie Banner App zu konfigurieren. Mit diesen Schritten findest du eine passende App im Shopify App Store:
1. Gehe auch hier im Shopify-Adminbereich auf „Einstellungen > Schutz von Kundendaten > Cookie Banner“.
2. Dann auf „Weitere Aktionen > Benutzerdefiniertes Cookie-Banner verwenden“.
3. Im Abschnitt „Sichtbarkeit in der Region“ solltest du sicherstellen, dass die Einstellungen mit denen deiner Drittanbieter-App übereinstimmen. Klicke dann auf „Aktivieren“.
4. Nun kannst du im Shopify App Store unter der Kategorie „Cookie-Zustimmung“ die passende App suchen und anschließend installieren.
Hier sind drei Cookie-Consent-Apps, die dich im Shopify App Store erwarten und ideal für Shopify-Shops gemacht sind:
Avada GDPR Compliance
Die Avada GDPR Compliance App hilft dir als Shopify-Händler:in, EU-konform die Tracking-Zustimmung deiner Kundschaft einzuholen und zu verwalten. Die App ist kompatibel mit Shopify Customer Privacy, GCM V2 sowie Online Store 2.0 und kann direkt im Shopify-Adminbereich aufgerufen werden. Alle Cookie-Inhalte werden in die von dir gewünschte Sprache übersetzt und du hast die Wahl zwischen verschiedenen Bannertypen und Anzeigeoptionen. Auch bei der Bannerposition, der Farbe sowie Schriftfarbe und den Schaltflächen kannst du individuelle Anpassungen vornehmen, sodass dein Cookie-Banner perfekt in deinen Shop passt. Preislich gibt es bei Avada eine kostenlose Version sowie drei weitere Abos (Professional für 9,95 USD, Advanced für 23,95 USD und Enterprise für 34,95 USD). Alle Versionen kannst du zunächst 7 Tage kostenlos testen.
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TinyCookie
Auch TinyCookie wurde explizit für Shopify-Shops konzipiert und stellt dir professionell aussehende Banner mit einem Cookie-Einwilligungsformular zur Verfügung. Das Banner wird allen neuen Besucher:innen deiner Seite angezeigt, bis die rechtlich erforderliche Zustimmung erteilt wird. Auch bei TinyCookie kannst du die Sprache, die Optik und die Bannerposition individuell wählen. Neben den deutschen Verordnungen befolgt diese App auch viele weitere Rechtsordnungen anderer Länder (Details hierzu findest du im Shopify Appstore). Die Standardversion von TinyCookie ist kostenlos und stellt dir eine vollständig anpassbare Cookie-Leiste. Für unbegrenzte Impressionen sowie weitere Extras kannst du für 7 USD das Basic-Abo buchen und für ausführliche Statistiken die fortschrittliche Version (12 USD).
Consentmo GDPR Compliance
Als dritte externe Lösung möchten wir dir noch Consentmo GDPR Compliance vorstellen. Diese App unterstützt dich dabei, die Zustimmung von EU-Kund:innen einzuholen. Es umfasst aber auch Richtlinien wie u. a. die LGPD (Brasilien), PIPEDA (Kanada) oder APPI (Japan) – falls du auch weltweite Kund:innen mit deiner Website ansprichst. Zudem ist diese Lösung Google-zertifiziert und unterstützt Shopifys Datenschutz. Die Banner von Consetnmo sind kompatibel mit den neuesten Shopify Themes und können individuell angepasst werden. Es werden dir verschiedene Analysen und Berichte wie die Verhaltensverfolgung und Leistungsverfolgung zur Verfügung gestellt. Auch hier gibt es verschiedene Preismodelle: Free Plan, Standard Plan (9 USD), Plus Plan (24 USD) und Enterprise (39 USD).
Lesetipp: Um Anpassungen am Code deiner Seite vorzunehmen, könntest du auch einen Freelancer engagieren, der die Arbeit für dich übernimmt. Wie du den richtigen Freelancer für dein Projekt findest, erklären wir dir in diesem Blogbeitrag.
Zusammenhang: Cookie Banner und Datenschutzerklärung
Wie nun bereits deutlich wurde, handelt es sich bei Website Cookies zwar nicht per se, aber oft um personenbezogene Daten, bei denen du wiederum als Websitehost dem Datenschutz verpflichtet bist. Damit dein Banner nicht mit allen rechtlichen Informationen überfrachtet wirkt, solltest du unbedingt einen Link zu deiner Datenschutzerklärung sowie deinem Impressum einfügen.
Auf dieser zweiten Ebene kannst du dann alle nötigen Informationen angeben und beispielsweise erklären, welche Cookies du einsetzt und was diese genau tun. Damit sicherst du dich nochmal ab und deine User wissen genau, welche Einstellungen sie wählen können. Aber aufgepasst: Beide Seiten müssen aufrufbar sein, ohne dass Cookies gesetzt oder Inhalte blockiert werden. Deine Datenschutzerklärung und dein Cookie Banner sollten unbedingt miteinander einhergehen und sich gegenseitig ergänzen sowie bestätigen.
Bleibe mit einem Cookie Banner auf der sicheren Seite
Das Thema Cookie Banner und Datenschutz klingt auf den ersten Blick vielleicht langweilig und nach viel Arbeit. Wir können aber immer wieder nur betonen, wie wichtig es ist, dass du dich und deinen Onlineshop dahingehend absicherst. Dank der TDDDG hast du seit Kurzem auch genaue Richtlinien, an denen du dich orientieren kannst. Egal ob mit der Shopify integrierten Einstellung oder einer externen Cookie-Consent-App: binde zukünftig einen rechtskonformen Cookie-Banner ein!
Haftungsausschluss: Dieser Artikel dient ausschließlich zu Informationszwecken und stellt keine professionelle Rechtsberatung dar. Bitte konsultiere eine unabhängige Rechtsberatung für Informationen, die spezifisch für dein Land und deine Umstände sind. Shopify haftet in keiner Weise für deine Verwendung oder dein Vertrauen in diese Informationen.
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