Eine Kaufentscheidung hängt vor allem davon ab, wie gut Kund:innen sich bei einem Einkauf betreut und aufgehoben fühlen. Nun ist der Kundenservice natürlich ein breit gefasster Begriff. Es beginnt mit der Beratung, führt weiter über eine unkomplizierte Transaktionsabwicklung und endet mit der Kulanz bei einem Umtausch.
Um für eine positive Kauferfahrung zu sorgen, musst du allerdings gar nicht so tief in die Marketing-Kiste greifen. Oft reicht ein einziges Wort, um deinen Besucher:innen von dir und deinem Store zu überzeugen: Danke.
Genau dafür ist die Thank-You-Page deines Shops gedacht. Wir erklären, warum sie so wichtig für das rundum perfekte Shopping-Erlebnis ist. Außerdem zeigen wir, wie du den vollen Funktionsumfang der finalen Seite nach Kaufabschluss ausnutzt und sie ganz nach deinen Wünschen mit Elementen individualisierst.
Was ist eine Thank-You-Page?
Die Thank-You-Page, auch Checkout-Page oder Order-Status-Page genannt, ist jene Seite deines Shops, die Besucher:innen sehen, wenn der Einkauf abgeschlossen wurde. Sie öffnet sich, wenn die Kundschaft auf den 'Bestellung abschicken'-Button klickt und enthält meistens einen Standardtext wie: „Vielen Dank für Ihren Einkauf!“.
Warum ist die Thank-You-Page so wichtig?
Die Thank-You-Page ist vermutlich der beste Ort deines Shops, um Kund:innen endgültig von dir zu überzeugen. Die Gründe dafür sind zweierlei:
Ein Gedankenexperiment: Wertschätzung vom Roboter?
Stell dir folgende Situation vor: In deiner Stadt gibt es zwei Läden. Beide haben genau die gleichen Waren zu exakt identischen Preisen im Sortiment. Beide sind gleichermaßen gepflegt und aufgeräumt. Allerdings steht bei dem einen Laden ein Roboter hinter der Kasse, bei dem anderen ein freundlicher älterer Verkäufer.
Der Roboter rechnet zuverlässig deinen Einkauf ab, gibt dir das passende Wechselgeld und sagt am Ende mit mechanischer Stimme: „Danke.“ – mehr nicht. Der Verkäufer dagegen lächelt dich an, gibt dir Tipps zu deinem Einkauf und hält dir die Tür auf.
Lesetipp: Die Nutzung sozialer Medien kann die unterschiedlichsten Zwecke erfüllen – unter anderem den des Beziehungsmanagements. Dies machen sich mittlerweile auch Unternehmen zunutze und setzen statt Kaltakquise nun vermehrt auf Social Selling.
Wo würdest du lieber einkaufen? Wenn du nicht absolut technikbegeistert bist, vermutlich bei dem freundlichen, menschlichen Verkäufer. Denn als Kund:in möchtest du wertgeschätzt werden. Auf dieses Bedürfnis einzugehen, nennen Profis Beziehungsmarketing – und die Thank-You-Page ist der perfekte Ort, diesem Wunsch gerecht zu werden.
Sich von der Konkurrenz abheben
Neue Kunden zu gewinnen, ist teuer. Um überhaupt mehr Menschen auf deinen Shop aufmerksam zu machen, musst du deinen Bekanntheitsgrad erhöhen. Das bedeutet Investition in kostspielige Werbung. Und wenn dann jemand auf deine Reklame reagiert und deinen Shop besucht, ist ein Verkauf noch lange nicht garantiert. Vielleicht lässt sich dein neuer Besuch von deinem Angebot oder deinen Preisen einfach nicht überzeugen.
Lesetipp: Du brauchst Tipps für gute Werbung? Wie du Facebook Ads ohne Fehler schaltest, zeigen wir dir hier.
Jemand, der schon einmal bei dir eingekauft hat, kennt deinen Shop hingegen bereits. Er mag dein Sortiment und ist einverstanden mit dem, was du für deine Artikel verlangst. Ihn zur Wiederkehr zu bewegen ist weniger aufwendig und kostenintensiv.
Außerdem gilt, dass Kund:innen bei einem erneuten Besuch deines Shops gerne bereit sind, etwas tiefer in die Tasche zu greifen. Schließlich wissen sie bereits um die Qualität deiner Ware und deines Service und haben keine Angst mehr davor, übervorteilt zu werden.
Treue zu belohnen und Besucher:innen auf deiner Abschiedsseite mehr zu bieten, als deine Konkurrenz, ist durchaus eine gute Idee. Denn Neukund:Innen zu generieren ist teuer und risikobehaftet, sie zu halten dagegen nicht.
Wie du deine Thank-You-Page aufpolierst
Jeder Shopify-Store verfügt bereits über eine Thank-You-Page und vermutlich findet sich in vielen davon die bereits erwähnte Standard-Dankesbekundung. Aber das geht besser. Um deine Besucher:innen langfristig an dich zu binden, haben wir acht Ideen für dich zusammengetragen.
1. Den richtigen Ton treffen – Individualisiere deinen Text
Beginnen wir mit der einfachsten Möglichkeit: Sieh ab von einem generischen Text, der sich bereits auf tausenden anderer Seiten findet. Schreibe selbst ein paar Zeilen und nimm dabei Bezug auf den USP deines Shops.
Nutze außerdem die dir zur Verfügung stehenden Informationen, um deinen Gruß zu personalisieren. Bei der Bestellung hat deine Kundschaft einen Namen und eine Adresse angegeben. Warum nicht darauf zurückgreifen?
Sei darüber hinaus menschlich und persönlich. Gerade, wenn du als Inhaber oder Inhaberin einen kleinen Laden selbst führst, bietet es sich an, dich als Individuum an die Dankeschön-Front zu begeben. Lasse dein Thank You klingen, wie einen kurzen Brief und unterschreibe ihn mit deinem guten Namen.
2. Ein Bild spricht mehr als 1.000 Worte – Videos setzen noch einen drauf
Noch mehr Eindruck kannst du schinden, wenn du deinem Besucher statt eines Textes ein kurzes Video präsentierst, denn damit rechnet er nach dem Abschluss seiner Bestellung bestimmt nicht. Natürlich solltest du keinen Clip mit lustigen Katzenbabys senden, den du bei YouTube geklaut hast, sondern ein Video mit nützlichen Informationen.
Sprich deine Kundschaft direkt an, bedanke dich höflich und erkläre zum Beispiel, wie es mit der Bestellung weitergeht. Mache auf aktuell laufende Aktionen in deinem Shop aufmerksam oder erzähle, um welche spannenden Artikel du dein Sortiment demnächst erweitern möchtest. Gerade für Shops, bei denen der Inhaber oder die Inhaberin stark mit dem Produkt verknüpft ist, bietet sich diese Variante an.
Bevor du jetzt aber zur Kamera greifst, denke daran, dass sich nicht jeder über einen Videogruß freuen wird. Gerade in Deutschland ist mobiles Datenvolumen ein gut gehüteter Schatz. Für Smartphones solltest du deinen Clip also besser deaktivieren.
3. Treue belohnen – Die Thank-You-Page als Platz für Gutscheine
Falls du die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kunde oder eine Kundin dich wieder besucht, noch weiter erhöhen möchtest, gibt es kaum eine bessere Option, als einen Gutschein. Wenn du den Coupon dann noch auffällig auf der Danke-Seite präsentierst, wird der Einkauf mit einem Mal zu einem ganz besonderen Erlebnis.
Lesetipp: Hier findest du einen Leitfaden, wie du in weniger als 30 Minuten online deinen eigenen Gutschein verkaufen kannst.
So sorgst du für positive Assoziationen und ein gutes Bauchgefühl. Denn wer weiß, dass er bei seinem nächsten Einkauf spart, der hat auch kein schlechtes Gewissen, wenn er dieses Mal ein wenig mehr ausgegeben hat.
Vergiss nur nicht, dass deine Besucher:innen vermutlich keine Möglichkeit oder vielleicht auch einfach keine Lust haben, sich einen Code irgendwo zu notieren. Lasse ihnen den Gutschein daher in jedem Fall auch als E-Mail zukommen.
4. Druck machen – Zeitlich begrenzte Angebote unterbreiten
Eine andere Art des Gutscheines sind zeitlich begrenzte Rabattaktionen. Auf der Thank-You-Page erscheint dabei ein Text, der vielleicht so lauten könnte: „Als Dankeschön für Ihren Einkauf erhalten Sie in den nächsten 20 Minuten 30 Prozent Nachlass auf einen weiteren von Ihnen gekauften Artikel.“
Lesetipp: Wie du dein Danke an Kunden am besten formulieren kannst, liest du hier.
So ein Angebot erzeugt natürlich Druck. Zum einen Kaufdruck, was sich positiv in deiner Bilanz widerspiegeln kann – schließlich möchten die Besucher:innen ja nicht um seinen Rabatt gebracht werden. Zum anderen steigerst du so allerdings auch den Stress, was sich unvorteilhaft auf dein Markenimage niederschlagen kann. Überlege dir also gut, ob du wirklich zu diesem Marketing-Mittel greifen möchtest.
5. Darüber reden (lassen) – Social Media einbinden
Du bist mit deinem Shop vermutlich auch in den sozialen Medien unterwegs. Schließlich sind Instagram, Pinterest und Co. der ideale Ort, um ein wenig die Werbetrommel zu rühren und faszinierende Storys rund um deine Produkte zu erzählen.
In den sozialen Medien braucht es schon ein wenig Glück und wirklich guten Content für die Kundenbindung. Entsprechende Links und Hinweise auf der Landingpage deines Shops finden vermutlich nur wenig Beachtung.
Anders sieht die Sache dagegen aus, wenn du deine Kundschaft nach einer erfolgreichen Transaktion auf deinen Social-Media-Auftritt hinweist. Denn in diesem Moment haben sie bereits Interesse für dich und deine Waren bekundet. Ein Link auf der Dankeseite wird ungleich mehr Klicks generieren, als es irgendwo anders in deinem Shop der Fall wäre.
Mutige Händler:innen gehen sogar noch einen Schritt weiter und bieten der Kundschaft die Option, ihre neu erstandenen Besitztümern in ihrer eigenen Timeline zu präsentieren. Aber auch, wenn solcherart Gratis-Werbung zunächst attraktiv wirkt, empfehlen wir dir, diese Option nur sparsam einzusetzen.
Es kommt vor allem auf deine Kundengruppe und deine Produkte an, ob ein solches Angebot überhaupt auf positive Resonanz stößt. Am ehesten gehen sehr junge oder sehr enthusiastische Käufer:innen mit ihren Einkäufen hausieren.
6. Nutze die Gelegenheit – Cross-Selling betreiben
Cross-Selling bedeutet, deinen Kund:innen ähnliche oder ergänzende Artikel anzubieten. Wahrscheinlich hast du dieses Feature in deinem Shop bereits eingerichtet. Falls nicht, dann solltest du es dringend tun. Hast du du aber schon daran gedacht, Cross-Selling auch auf der Thank-You-Page zu betreiben?
Natürlich hat dein Besucher oder deine Besucherin dort den Einkauf bereits abgeschlossen. Es wird aber im Gedächtnis haften bleiben, welche Optionen sich für den nächsten Shopping-Trip bei dir bieten.
Lass deine Thank-You-Page also nicht brachliegen, sondern nutze die Gelegenheit und den Raum. Gerade im Moment des Kaufabschluss’ sind deine Kund:innen besonders aufmerksam, schließlich ging es Sekunden vorher noch darum, alle Bestellinformationen richtig einzugeben.
7. Erfahre mehr – Daten erheben
Es ist immer gut, viele Informationen über seine Kund:innen zu haben. Denn je besser du sie kennst, desto passgenauer kannst du dein Sortiment gestalten und umso zielgerichteter Werbung schalten.
Bei einer Bestellung erhältst du schon jede Menge Daten. Die Thank-You-Page ist eine gute Gelegenheit, um nach ein paar mehr Informationen zu fragen. Denn immerhin vertraut dir deine Kundschaft genug, um mit dir ins Geschäft zu kommen. Vielleicht ist er dann auch bereit, etwas mehr über sich zu erzählen.
Fragen wie: „Ist das bestellte Produkt für dich oder als ein Geschenk gedacht?“, oder: „Dürfen wir erfahren, wie alt du bist?“, können dir eine Menge über deinen Kundenstamm verraten. Aber Vorsicht: Datenschutz ist ein ernst zu nehmendes Thema. Erkläre deiner Kundschaft genau, was du mit den Informationen vorhast, gehe pfleglich mit ihnen um und gib sie niemals weiter.
Wenn dir diese Art der Online-Befragung persönlich zu weit geht, nutze den Moment, um deinen Service weiter zu verbessern. „Wie zufrieden warst du mit deinem Einkauf?“, oder: „Hast du Verbesserungsvorschläge für unseren Shop?“ Diese Fragen können dir wertvolle Erkenntnisse liefern und zeigen deinen Kunden, dass ihre Anliegen Bedeutung für dich haben.
8. Ein Auge auf die Lieferung haben – Sendeverfolgung verlinken
Hat ein Käufer oder eine Käuferin die Bestellung abgeschlossen, möchte er oder sie natürlich wissen, wann die Ware eintrifft. Viele Paketzulieferer:innen bieten daher die Möglichkeit der Sendeverfolgung an. Manche informieren nur grob über den Aufenthalt des begehrten Artikels, andere zeigen GPS-genau die Straße an, in der sich der Lieferwagen gerade befindet.
Welchen Service dein Lieferdienst auch nutzen mag, mache es deinen Besuchern so leicht wie nur möglich, Zugriff auf den Status ihrer Lieferung zu erhalten. Teile ihnen daher die Paketnummer direkt auf deiner Thank-You-Page mit und stelle ihnen einen Link zur Webseite der Sendeverfolgung zur Verfügung.
Die technische Umsetzung
Es bleibt die Frage, wie du die Idee zu deiner völlig neuen, individuellen Thank-You-Page in die Realität verwandelst. Leider gibt es darauf keine pauschale Antwort, denn es spielen einfach zu viele Bestandteile eine Rolle.
Wie groß und kompliziert ist dein Thank-You-Projekt? Wie sicher bist du im Umgang mit Software? Und besitzt du bereits Erfahrung in der Programmierung von Webseiten?
Daher möchten wir dir vor allem ein paar nützliche Informationen mit auf den Weg geben:
- Die Thank-You-Page im Admin-Bereich: Alle relevanten Veränderungen an deiner Thank-You-Page kannst du natürlich selbst im Admin-Bereich vornehmen. Dazu begibst du dich zuerst zu Settings > Check-out > Order Processing. Auf dieser Seite findest du eine Text-Box, die den Titel Addition Scripts trägt. Dort kannst du deinen neuen Code eintragen.
- Nutze die Macht der Apps: Zahlreiche Ideen für deine Thank-You-Page lassen sich ganz einfach durch Apps realisieren, die sich problemlos in deinen Shop integrieren lassen. Daher empfehlen wir dir, einfach ein wenig in unserem App Store zu stöbern. Dort findest du zahlreiche Programme, die dir die Arbeit abnehmen.
- Setze auf Expertenwissen: Wenn du ein wirklich außergewöhnliches Projekt planst oder einfach nicht gerne selbst Hand an deinen Shop legst, dann wende dich an eine Shopify-Partner-Agentur. Hier bekommst du die Sicherheit, dass wirklich alles glatt läuft und deine Thank-You-Page am Ende so aussieht, wie du es dir vorgestellt hast.
In diesem Video zeigen wir dir den Shopify-Adminbereich noch einmal im Überblick:
Das Beste kommt zum Schluss
Ob du die Sache nun komplett selbst in die Hand nimmst, es den Profis überlässt oder den goldenen Mittelweg über unsere Apps einschlägst – deine Thank-You-Page erfordert auf jeden Fall ein wenig Zeit und Arbeit.
Deine Kundschaft werden es dir aber danken, denn in der Regel legen sie großen Wert auf einen umfassenden Service. Dass sich deine Mühe am Ende auch positiv in deiner Bilanz niederschlägt, ist dabei wohl der angenehmste Nebeneffekt.
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