Der Games Publisher Epic, bekannt für Hits wie Fortnite und seine Unreal Spiel-Engine, betrat 2018 neues Terrain: Das Unternehmen aus North Carolina startete seine digitale Distributionsplattform für Videospiele, den Epic Games Store – und zog sich dabei den Spott des halben Internets zu. Denn die Entwickler:innen hatten den Warenkorb vergessen. So waren die Kund:innen gezwungen, jeden Artikel einzeln und nacheinander zu kaufen. Es sollten drei Jahre ins Land ziehen, bis diese wichtige Funktion endlich nachgerüstet wurde.
Mit Shopify kann dir so ein Malheur zum Glück nicht passieren. Hier gehört der Warenkorb zum Standard für jeden Shop. Gleichzeitig steht dir die Möglichkeit offen, das Interface sowie das Look-and-Feel deines persönlichen Warenkorbes mithilfe unserer zahlreichen Shopify Themes oder Änderungen am Backend ganz nach deinen Vorstellungen zu individualisieren.
Dabei ist allerdings nicht jede Idee wirklich brillant und nicht jeder Warenkorb von Haus aus bereits perfekt. In diesem Beitrag liefern wir dir daher zehn Tipps und Maßnahmen, um den Warenkorb deines eigenen Onlineshops zu optimieren.
Sollbruchstelle: Darum ist ein optimierter Warenkorb so wichtig
Bevor wir mit unserer Tipps & Tricks-Liste durchstarten, ein paar Worte der Sensibilisierung. Denn vielleicht denkst du gerade: „Warenkorb-Schmarrenkorb… Da guckt doch eh keiner rein und klickt direkt auf Zur Kasse.“
Falsch gedacht! Denn tatsächlich ist ein schlecht gemachter Warenkorb derhäufigste Grund für Kaufabbrüche in einem Onlineshop.
Die meisten Käufer:innen studieren den Warenkorb genau, bevor sie sich endgültig zum Checkout begeben: Sind das auch wirklich die Artikel, die ich haben wollte? Stimmt die Anzahl? Habe ich die richtige Variante ausgewählt? Fehlklicks möchten sie sofort erkennen und korrigieren, ansonsten vergeht ihnen die Lust am Einkauf.
Hier findest du wertvolle Tipps für deinen Online-Shop-Warenkorb, damit du Kaufabbrüche reduzieren kannst.
Lesetipp: Du willst dein eigenes Online-Business aufbauen? So gelingt es dir.
Noch fataler: Der Warenkorb zeigt einen anderen Endbetrag an, als anschließend an der Kasse verlangt wird; etwa, weil du die Portogebühr noch nicht einberechnet hast. Für viele Shopper:innen riecht das nach versteckten Kosten und Betrug. Ein abgebrochener Einkauf ist so fast schon garantiert.
Mit einem optimierten Warenkorb schützt du dich vor einem Großteil der Gründe, die einen Kaufabbruch nach sich ziehen und sorgst so für mehr Conversions und damit deutlich höhere Umsätze.
Maßnahmen: Mit zehn Tipps zum optimierten Warenkorb im Onlineshop
Wie also sieht der ideale Warenkorb aus? Zum perfekten Ergebnis gelangst du, wenn du dich an ein grundlegendes Marketing-Prinzip hältst: KISS. Das Akronym steht dabei nicht für die Band, sondern für den Leitsatz: „Keep It Simple and Stupid“ (zu Deutsch: Halte es einfach und idiotensicher), und bildet die wichtigste Grundlage aller Maßnahmen, die wir dir vorstellen möchten:
- Auf Designspielereien verzichten
- Einfache Bedienung sicherstellen
- Aussagekräftige Produktbilder benutzen
- Artikel entfernen aus dem Korb vereinfachen
- Versandkosten unbedingt anzeigen
- Das Einlösen von Gutscheinen im Warenkorb ermöglichen
- Versand- und Bezahloptionen im Warenkorb anbieten
- Tracking Cookies offerieren
- Erreichbar sein
- Die Retouren nicht vergessen
#1 Auf Designspielereien verzichten
Ganz im Sinne des KISS-Prinzips lautet unser erster und wichtigster Tipp: Halte deinen Warenkorb nüchtern und klar strukturiert. Auch wenn du in den restlichen Bereichen mit aufwändigen Multimediaelementen arbeitest – die letzte Station vor dem Checkout muss aufgeräumt und übersichtlich wirken.
Das bedeutet, alle Daten zu den sich im Warenkorb befindenden Produkten sollten unmittelbar ersichtlich sein: Produktname, Preis, Verfügbarkeit, Lieferdatum, eventueller Rabatt, Optionen wie Farbe, Größe oder Ausführung – all das ist für deine Kund:innen von Interesse.
Denn nur, wenn Käufer:innen alle wichtigen Informationen schnell erfassen können, sind sie im nächsten Schritt bereit, kostenpflichtig zu bestellen. Es verhält sich wie mit Verträgen: Wir unterschreiben nur mit einem guten Gefühl, wenn wir wirklich verstanden haben, was drinsteht.
Lesetipp: Wir verraten dir, wie wir Hydrogen entwickelt haben.
#2 Einfache Bedienung sicherstellen
An KISS sollten sich ebenfalls alle Schaltflächen deines Warenkorbes orientieren. Das heißt, auch wenn du es ansonsten ausgefallen und individuell magst, benenne die entsprechenden Buttons am besten mit Zur Kasse und Weiter einkaufen oder ähnlichen Standards.
So heißen die Schaltflächen zwar wie in jedem anderen Shop, aber genau das möchte deine Kundschaft. Denn derart kurz vor dem Kaufabschluss geht es ums Geld und das macht viele Menschen ein wenig nervös. Die Angst vor einem Fehlklick solltest du ihnen durch eine eindeutige Beschriftung daher in jedem Fall nehmen.
#3 Aussagekräftige Produktbilder benutzen
Weiterhin sollten die in deinem Warenkorb enthaltenen Artikel nicht nur mit ihrem Namen aufgelistet werden. Was nützt es der Kundin, wenn dort Hoody Urban Style steht, sie sich aber nicht sicher ist, ob es wirklich der Kapuzenpulli ist, den sie haben möchte oder vielleicht doch eines der zwanzig anderen Modelle, die sie sich angesehen hat?
Achte bei der Auswahl der entsprechenden Bilder gleichzeitig darauf, dass die Betrachtenden das Produkt leicht identifizieren können: Keine Fotos von Menschen, die womöglich noch zwei weitere Teile aus deiner Kollektion tragen oder eine Hand, die das neue Smartphone hält und dabei halb verdeckt. Zeige ausschließlich das Produkt vor einem einfarbigen Hintergrund.
Lesetipp: In diesem Beitrag zeigen wir dir die Grundlagen für die Bildbearbeitung, damit du deine Produkte ordentlich in Szene setzen kannst.
#4 Artikel entfernen aus dem Korb vereinfachen
Zahlreiche Kund:innen neigen dazu, ihren Warenkorb als Merkliste zu benutzen, die sie erst vor dem Checkout aussortieren. Legst du ihnen dabei Steine in den Weg, brechen sie ihren Einkauf oft erbost ab.
Verstecke daher auf keinen Fall die Schaltfläche, mit der Waren sich aus dem Korb löschen lassen und erlaube es deinen Käufer:innen, die Anzahl eines Produktes mit wenigen Klicks zu editieren. Denn das erfreut nicht nur die Merklisten-Shopper:innen, sondern auch all jene, die aus Versehen den falschen Artikel angeklickt haben.
#5 Versandkosten unbedingt anzeigen
Wir haben es bereits erwähnt: Addierst du deine Versandkosten erst am Checkout zum Gesamtpreis, fühlen sich zahlreiche Menschen übervorteilt und lassen ihren Einkauf stehen. Zeige die Portogebühren deshalb am Ende der Warenliste im Korb an und rechne sie in den Gesamtbetrag mit ein.
Solltest du mit gestaffelten Versandgebühren arbeiten oder ab einem bestimmten Betrag portofrei versenden, ist ein Hinweis auf das Etappenziel an dieser Stelle natürlich durchaus erlaubt. Ein freundliches „Nur noch 3 € und wir schicken dir deine Bestellung kostenlos zu“ hat schon so manche Einkaufenden von einem Paar Socken mehr überzeugt.
Lesetipp: Wir zeigen dir, wie du deine Fotos verkaufen kannst.
#6 Das Einlösen von Gutscheinen im Warenkorb ermöglichen
In die gleiche Kerbe schlägt auch das Einlösen von Gutscheinen, Rabattcoupons und Aktionscodes: Je eher du deinen Kund:innen den Preisnachlass präsentiert, desto sicherer fühlen sie sich. Ermögliche ihnen die Eingabe ihres Codes daher am besten bereits im Warenkorb.
So nimmst du ihnen nicht nur die Angst, womöglich um ihren Rabatt gebracht zu werden – auch der an der Kasse angezeigte Endpreis stimmt genau mit der Summe überein, die du Ihnen vor dem Klick auf den Jetzt bezahlen-Button präsentiert hast.
Lesetipp: In diesem Beitrag erfährst du alles Wissenswerte rund um das Thema Geschenkgutscheine verkaufen.
#7 Versand- und Bezahloptionen im Warenkorb anbieten
Ganz im Sinne der Preistransparenz solltest du deinen Besucher:innen ihre möglichen Bestelloptionen ebenfalls bereits im Warenkorb auswählen lassen. Denn es steht zu vermuten, dass der versicherte Über-Nacht-Versand mehr kostet, als der Standardversand und vielleicht verlangt Carrier A mehr als Carrier B.
Erneut ist das Ziel, deine Käufer:innen am Checkout nicht mit unerwarteten Mehrkosten zu überraschen. Denn wenn sich der Betrag an der Kasse nicht ändert und deine Kund:innen nur noch ihre Kontaktinformationen eingeben müssen, stehen die Chancen auf einen Kaufabschluss ungleich höher.
Im Podcast erfährst du, welche Tipps unsere Händler:innen noch für dich haben. Hör doch mal rein!
#8 Tracking Cookies offerieren
Apropos Informationen: Ja, mit Cookies ist das so eine Sache. Sie haben einen schlechten Ruf und niemand mag das Gefühl, durch das halbe Web verfolgt zu werden. Allerdings erlauben Tracking Cookies dir, deinen Kund:innen einen wichtigen Service anzubieten: Das Speichern des Warenkorbes auch bei Verlassen deines Shops.
Denn das passiert häufiger als allgemein angenommen. Nicht nur, weil unbedarfte Nutzer:innen irrtümlich den falschen Tab schließen; viele Menschen verwenden etwa ihre Mittagspause, um ein wenig in deinem Shop zu stöbern, bezahlen aber lieber in der vertrauten Sicherheit des heimischen Netzwerkes. Wenn sich jetzt noch alle Artikel im Warenkorb befinden, ist das natürlich ein Kaufargument, das du unbedingt anbieten solltest.
Lesetipp: Mit einem Danke an die Kund:innen nach einem Einkauf baust du Bindung auf. Wir zeigen dir, wie's geht.
#9 Erreichbar sein
Trotz all deiner Maßnahmen rund um Übersichtlichkeit und Transparenz wird es immer wieder Besucher:innen geben, die Probleme haben oder dir eine Frage stellen möchten. Mache ihnen die Kontaktaufnahme zu deinem Support daher möglichst einfach.
In der Praxis bedeutet das, dass sich deine Kundschaft nicht erst aus dem Warenkorb über den Header deiner Seite auf das Kontaktformular klicken muss. Stelle ihr direkt an Ort und Stelle einen Chatservice zur Verfügung oder zumindest eine Telefonnummer, die der Browser an ihr Handy weiterleiten kann.
#10 Die Retouren nicht vergessen
Bei jedem einzelnen Onlinekauf spukt in den Köpfen der Shopper:innen die Frage herum: „Was ist, wenn ich die Ware zurückgeben möchte?“. Retourenmanagement ist für Onlinekonsument:innen Thema Nummer Eins.
Verstecke deine Umtauschbedingungen also nicht irgendwo auf der Seite und riskiere damit einen abgebrochenen Einkauf, weil deine Kund:innen sie nicht finden und kalte Füße bekommen. Präsentiere sie lieber leicht auffindbar in deinem Warenkorb. Das schafft Vertrauen und animiert noch mehr Interessierte zu einem Einkauf bei dir.
Ran an den Korb: Mehr Abschlüsse in deinem Onlineshop dank optimiertem Warenkorb
Fassen wir also zusammen: Ein epischer Fauxpas wie in Epics Game Store ist für dich zwar ausgeschlossen, allerdings besteht eine gute Chance, dass auch du deinen Warenkorb ein wenig optimieren kannst.
Dabei gilt: Keep It Simple And Stupid. Klar, einfach, strukturiert und vor allem transparent – das ist es, was deine Kundschaft sich wünscht. Wie die wichtigsten Maßnahmen in der Praxis aussehen, weißt du jetzt.
Bleibt nur noch, sie auch in die Tat umzusetzen und für einen Warenkorb zu sorgen, der das Vertrauen deiner Kund:innen weckt. Wir wünschen viel Erfolg!
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