Du träumst von Unabhängigkeit und Flexibilität im Arbeitsalltag und möchtest dein eigener Chef bzw. deine eigene Chefin sein? Dann hast du sicherlich schon einmal darüber nachgedacht, in die Selbstständigkeit zu gehen. Sich selbstständig machen – das geht allerdings mit einigen Formalitäten, Vor- und Nachteilen sowie Voraussetzungen einher, die du mitbringen solltest. Außerdem solltest du dir im Klaren darüber sein, dass du dir deine Selbstständigkeit von Grund auf erarbeiten musst.
Egal, ob du mit einem Onlineshop im E-Commerce, als Handwerker:in, Physiotherapeut:in oder Gewerbetreibende:r durchstarten willst – aller Anfang erscheint erst einmal schwer. Um dir deinen Start in die Selbstständigkeit zu erleichtern haben wir deshalb eine Vielzahl von Hinweisen für dich zusammengestellt und einen Leitfaden entwickelt, der dir Schritt für Schritt den Weg in deine Selbstständigkeit weist.
Was bedeutet es, sich selbstständig zu machen?
Wenn du dich selbstständig machst, arbeitest auf eigene Rechnung, bist nicht weisungsgebunden, bestimmst deine Arbeitszeit sowie deinen Arbeitsort und trägst das unternehmerische Risiko. Anders als Arbeitnehmer:innen kannst du selbst entscheiden, ob du einen Auftrag annimmst und wie du diesen bis zur vorgegebenen Deadline erledigst.
Inhaltsverzeichnis
- Welche Voraussetzungen muss ich für eine Selbstständigkeit erfüllen?
- Freiberuflich oder gewerbetreibend?
- Möglichkeiten der Selbstständigkeit: Haupterwerb vs. Nebenerwerb
- Welche Formalitäten sollte ich bei der Gründung beachten?
- Welche Versicherungen benötige ich?
- Vor- und Nachteile der Selbstständigkeit
- Wo kann ich mich beraten lassen?
- Der Weg in die Selbstständigkeit: 10-Schritte-Guide
- Fazit
Welche Voraussetzungen muss ich für eine Selbstständigkeit erfüllen?
Das Wichtigste zuerst: In Deutschland und innerhalb der Europäischen Union kann sich grundlegend jeder Staatsbürger bzw. jede Staatsbürgerin selbstständig machen. Die einzige Bedingung hierbei ist, dass du die Volljährigkeit bereits erlangt hast, also mindestens 18 Jahre alt bist.
Wie wir bereits eingangs erwähnt haben, ist es kein Kinderspiel, ein eigenes Geschäft aufzubauen. Wenn du also gerade vor der Frage stehst, ob du den Weg in die eigene Existenz wagst oder nicht, solltest du gründlich abwägen, ob du dieser Herausforderung auch gewachsen bist.
Dabei solltest du dir im Klaren sein, dass eine Menge neuer Aufgaben und sicherlich auch einige Hindernisse auf dich zukommen, die du bewältigen musst.
Deshalb ist es von Vorteil, wenn du die folgenden Grundvoraussetzungen erfüllst, um dein Business erfolgreich zu gründen und zu führen:
- Kreative und innovative Geschäftsidee
- disziplinierte und zuverlässige Arbeitsweise
- Ein Händchen für Zeitmanagement
- Organisationstalent, Stressresistenz und gute Kommunikationsfähigkeiten
- Keine Angst vor Verantwortung und Bereitschaft zur Leitung eines Unternehmens
- Bestenfalls genügend Startkapital
- Plan zur Finanzierung und Unterhaltung wirtschaftlicher Kernprozesse
- Grundverständnis für Marketing, Buchhaltung und Steuern
- In den meisten Fällen fachliche Kompetenz und Qualifikationen
Keine Sorge, wenn du nicht auf Anhieb all diese Eigenschaften mitbringst - vieles, was du als Selbstständige:r brauchst, lernst du “on the Job”. Wenn du erstmal in der Selbstständigkeit angelangt bist, wirst du in deine neue Rolle als Unternehmer:in schnell hineinwachsen.
Lesetipp: Wie du dein Unternehmen ohne Eigenkapital gründen kannst, erfährst du in diesem Beitrag.
Freiberuflich oder gewerbetreibend?
Wenn du dich bereits mit dem Thema der Selbstständigkeit beschäftigt hast, bist du sicherlich schon auf die Begriffe „freiberuflich“ und „gewerbetreibend“ gestoßen. Aber was ist damit eigentlich genau gemeint? In Deutschland werden alle selbstständig tätigen Personen in zwei Gruppen eingeteilt: entweder in die Kategorie der Gewerbetreibenden oder Freiberufler:innen.
Wenn von Unternehmer:innen im klassischen Sinn die Rede ist, also Selbständige, die eine Firma mit mehreren Angestellten haben, sind damit fast immer Gewerbetreibende gemeint.
Selbstständige wie beispielsweise Ärzt:innen, Steuerberater:innen, Anwält:innen, Schriftsteller:innen, Wissenschaftler:innen oder aber auch Künstler:innen zählen zu den Freiberufler:innen. Insgesamt sind Selbstständige dieser Berufe durch besondere Qualifikation oder Talent gekennzeichnet, das sie dazu in die Lage versetzt, Dienstleistungen eigenverantwortlich zu erbringen. Im Einkommensteuergesetz kannst du nachlesen, welche weiteren Berufe zu dieser Gruppe gehören.
Lesetipp: Du willst als Solo-Gründer:in mit deinem Einzelunternehmen durchstarten? Wir habe zahlreiche Tipps und Hinweise für dich zusammengefasst.
Prinzipiell ist die Unterscheidung zwischen Gewerbebetrieb und freiem Beruf allerdings nur für die steuerliche Bewertung von unternehmerischen Gewinnen von Relevanz. Im Steuerrecht genießen nämlich Freiberufler:innen den Vorteil, von der Gewerbesteuer befreit zu sein, wohingegen diese für Gewerbetreibende in der Besteuerung anfällt.
Außerdem müssen Selbstständige in freien Berufen nicht Mitglied in einer Handels- oder Handwerkskammer sein. Sie können eine einfache Einnahmen-Überschuss-Rechnung vorlegen, um ihr jährliches zu versteuerndes Einkommen zu ermitteln. Bei Gewerbetreibenden hingegen kommt innerhalb bestimmter Grenzen zudem eine Buchhaltungspflicht hinzu sowie die Ermittlung des Einkommens mithilfe des Betriebsvermögensvergleichs.
Ob du mit deinem Vorhaben freiberuflich oder gewerbetreibend bist, entscheidet das Finanzamt anhand der Tätigkeit, die du verübst.
Lesetipp: Wie du eine GbR gründest, erfährst du in diesem Beitrag.
Möglichkeiten der Selbstständigkeit: Haupterwerb vs. Nebenerwerb
Um sich selbstständig zu machen, gibt es nicht den einen Weg, nach dem sich jeder bzw. jede angehende Selbstständige richten sollte. Wenn du bereits zu 100 % von deiner Geschäftsidee überzeugt bist, könntest du beispielsweise direkt in Vollzeit mit deinem eigenen Business durchstarten.
Hauptberufliche Selbstständigkeit bedeutet dabei, dass du den Großteil deiner Einkünfte aus deiner Selbstständigkeit beziehst. Möchtest du hingegen erst einmal antesten, wie deine Idee bei potenziellen Kund:innen ankommt, ist eine nebenberufliche Selbstständigkeit die risikoärmere Option. Wenn du neben deiner Beschäftigung in Festanstellung eine zusätzliche Einkommensquelle aus einer nebenberuflichen Tätigkeit generierst, dann bist du nebenberuflich selbstständig. Zudem hast du jederzeit die Möglichkeit, dich aus deinem Studium oder aus der Arbeitslosigkeit heraus selbstständig zu machen.
Da für viele angehende Unternehmer:innen eine Selbstständigkeit neben dem Studium, der Arbeit oder aus der Arbeitslosigkeit heraus interessant sind, wollen wir auf diese Gründungssituationen genauer eingehen.
Lesetipp: Wie du eine GmbH gründest, erfährst du in diesem Beitrag.
Nebenberufliche Selbstständigkeit
Die Vorteile einer Selbstständigkeit als Nebenerwerb liegen auf der Hand: Du generierst dein Einkommen über deinen Hauptberuf und bist somit finanziell abgesichert. So kannst du in deiner Freizeit beruhigt an deiner Geschäftsidee feilen und dein Business ins Rollen bringen, ohne dabei finanzielle Bedenken haben zu müssen. Außerdem brauchst du weniger Startkapital und gehst somit ein nur geringes Risiko ein, um deine Pläne in die Tat umzusetzen.
Allerdings gibt es einige Dinge zu beachten, wenn du dich nebenberuflich selbstständig machst:
- Benachrichtige deinen Arbeitgeber bzw. deine Arbeitgeberin über deine nebenberufliche Tätigkeit. Solange dem Unternehmen, in dem du beschäftigt bist, keine direkte Konkurrenz machst und deine Arbeitsleistung nicht unter deinem Nebenerwerb leidet, kann dein Chef bzw. deine Chefin deine Gründung nicht verhindern. Derartige Klauseln im Arbeitsvertrag sind nichtig.
- Informiere deine Krankenversicherung über deine nebenberufliche Tätigkeit. Alles in allem musst du dich um deine soziale Absicherung nicht weiter kümmern, da diese über deinen Hauptberuf bestehen bleibt. Allerdings solltest du damit rechnen, dass die Gewinne aus deiner Selbstständigkeit zu deinem regulären Einkommen dazu gerechnet werden. Dadurch wird sich dein Krankenversicherungsbeitrag erhöhen.
- Informiere dich über die Kleinunternehmerregelung, um herauszufinden, ob du mithilfe dieser Vereinfachungsregelung ein Wahlrecht in Bezug auf die Umsatzsteuer hast, von der Buchführungspflicht befreit bist und ggf. nur ein Kleingewerbe anmelden musst.
- Kläre außerdem, ob deine nebenberufliche Tätigkeit den freien Berufen zuzuordnen ist oder ob du ein Gewerbe anmelden
- Du solltest höchstens 18-20 Stunden pro Woche nebenberuflich selbstständig arbeiten. Außerdem sollte dein Einkommen aus deiner Nebentätigkeit das deiner Haupttätigkeit nicht übersteigen.
Lesetipp: 35 Ideen für deinen Side-Hustle findest du in diesem Beitrag.
Gründung aus der Arbeitslosigkeit
Wenn du momentan arbeitslos bist, kann die Selbstständigkeit ein großer Hebel sein, wenn du wieder auf eigenen Füßen stehen möchtest. Mit einer intensiven Vorbereitung hast du so die Möglichkeit, den Grundstein für deine selbstbestimmte berufliche Zukunft zu legen. Dabei wirst du in allererster Linie von der Arbeitsagentur unterstützt. Gegebenenfalls hast du Anspruch auf Zuschüsse, die dir den Start in die Selbstständigkeit erleichtern.
Das solltest du beachten, wenn du aus der Arbeitslosigkeit gründest:
- Leider hast du keinen rechtlich verankerten Anspruch auf den Gründungszuschuss. Es kommt also darauf an, die Verantwortlichen auf deine Seite zu ziehen. Mit einem fundierten Businessplan und einer Empfehlung durch eine fachkundige Stelle hast du allerdings gute Chancen, verantwortliche Sachbearbeiter:innen von deinem Vorhaben zu überzeugen. Wenn du zurzeit Arbeitslosengeld 1 beziehst, solltest du den Gründerzuschuss so schnell wie möglich beantragen. Dieser ist nämlich an die Voraussetzung geknüpft, dass du noch mindestens 150 Tage Anspruch auf das Arbeitslosengeld 1 hast.
- Die Arbeitsagentur verteilt zudem Vermittlungsgutscheine für gründungsbezogene Beratungen. Informiere dich also am besten vor deinem nächsten Termin, welche Coachings für dich sinnvoll sind. Frage deinen Sachbearbeiter bzw. deine Sachberaterin nach zusätzlichen Förderungen, von denen du Gebrauch machen könntest.
- Wenn du momentan Bürgergeld beziehst, kannst du das sogenannte Einstiegsgeld beantragen, das dir zusätzlich zu deinem Arbeitslosengeld gewährt wird. Möglicherweise hast du einen Anspruch auf Darlehen und Zuschüsse für betriebliche Anschaffungen.
Auch wenn du momentan arbeitslos bist, kannst du dich nebenberuflich selbstständig machen. Du bleibst dabei über die Arbeitsagentur sozialversichert. Das Arbeitslosengeld erhältst du weiterhin. Deine Gewinne werden in diesem Fall allerdings teilweise von deinem Arbeitslosengeld abgezogen.
Lesetipp: Was ist eigentlich Scheinselbstständigkeit? Wir erklären es dir!
Gründung während deines Studiums
Du steckst noch mitten im Studium, aber hast schon Pläne für deine Selbstständigkeit? Dann zögere nicht, diese direkt in die Tat umzusetzen. Marktbedingungen ändern sich schnell – wenn jetzt der richtige Zeitpunkt für dein Business ist, dann solltest du keine Zeit verlieren und jetzt den Schritt in die Selbstständigkeit wagen.
Darauf musst du achten, wenn du dich während deines Studiums selbstständig machst:
- Informiere deine Krankenkasse über deine selbstständige Tätigkeit. Möglicherweise führen die Einkünfte aus deiner Selbstständigkeit zu einem höheren Beitrag.
- Wenn du deinen Studierenden-Status behalten möchtest, dann kommt für dich nur eine nebenberufliche Gründung infrage. Dadurch bleibst du studentisch versichert. Somit darfst du in Summe nicht mehr als 20 Stunden pro Woche in der Vorlesungszeit in dein Unternehmen investieren.
- Erhältst du momentan BAföG, dann solltest du Kontakt zum Amt für Ausbildungsförderung aufnehmen und abklären, in welchem Umfang du deine selbstständige Tätigkeit ausüben kannst, um weiterhin BAföG erhalten zu können.
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Welche Formalitäten sollte ich bei der Gründung beachten?
Wenn du dich als Freiberufler:in selbstständig machst, musst du kein Gewerbe anmelden. Hierbei reicht es vollkommen aus, wenn du dich rechtzeitig mit dem Finanzamt in Verbindung setzt, um so deine Steuernummer zu erhalten.
Wenn du mit deinem Business jedoch gewerblich tätig werden willst, sind folgende Behördengänge für dich verpflichtend:
- Gewerbeamt: Dein erster Behördengang ist der zum zuständigen Gewerbeamt. Dort beantragst du einen Gewerbeschein, um dein Unternehmen offiziell anzumelden. Deine Anmeldung wird anschließend automatisch an alle weiteren Ämter und Behörden weitergeleitet.
- Finanzamt: Beim Finanzamt wird dir deine individuelle Steuernummer zugeteilt. Im Anschluss daran wirst du einen Fragebogen zur steuerlichen Erfassung per Post erhalten. Fülle diesen sorgfältig aus, denn basierend darauf erfolgt später deine steuerliche Einstufung als Unternehmer:in.
- IHK: Das Gewerbeamt informiert die Industrie- und Handelskammer automatisch, sodass du dort bereits als automatisch Mitglied eingetragen bist. So werden Beitragssätze erhoben, die du regelmäßig zahlen musst, um weiterhin selbstständig tätig zu sein. Hinweis: Bist du Selbstständige:r im handwerklichen Bereich, musst du dich in die Handwerksrolle der Handwerkskammer eintragen lassen.
- Notar: Basierend auf der Rechtsform deines neu gegründeten Unternehmens ist ein Besuch beim Notar für dich Pflicht.
- Berufsgenossenschaft: Nach deiner Gewerbeanmeldung bist du zudem verpflichtet, die Berufsgenossenschaft zu kontaktieren, da du nun Träger:in der gesetzlichen Unfallversicherung bist und somit die Verantwortung für die Sicherheit am Arbeitsplatz trägst. Wenn du bereits planst, Mitarbeiter:innen einzustellen, musst du dort ggf. sogar eingetragenes Mitglied werden.
Wie du mit Reselling Geld verdienen kannst, erklären wir dir in diesem Beitrag.
Welche Versicherungen benötige ich?
Zahlreiche Versicherungen sind speziell auf die Situation von Selbstständigen zugeschnitten. Wichtig hierbei ist, dass du dich rechtzeitig erkundigst, welchen Versicherungsschutz du benötigst, sodass du beim Start in deine Selbstständigkeit alle nötigen Vorkehrungen getroffen hast.
Diese Versicherungen solltest du unbedingt abschließen:
- Betriebs- und/oder Berufshaftpflichtversicherung
- Betriebliche Unfallversicherung durch die Berufsgenossenschaft
- Inventarversicherung
- private oder gesetzliche Krankenversicherung für dich als Unternehmer:in
Unser Tipp: Auch wenn für einige Selbstständige keine gesetzliche Rentenversicherung infrage kommt, solltest du dich unabhängig davon um deine Rentenvorsorge kümmern.
Vor- und Nachteile der Selbstständigkeit
Die Selbstständigkeit geht mit einigen Vorteilen, aber auch einer Handvoll Nachteilen einher. Um für dich abzuschätzen, ob sich der Schritt hin zur selbstständigen Arbeit lohnt, haben wir die wichtigsten Vor- und Nachteile für dich übersichtlich dargestellt.
Vorteile
- Freies und selbstbestimmtes Arbeiten
- Persönliche Weiterentwicklung
- Aussicht auf ein gutes Einkommen und auf hohe soziale Anerkennung
Nachteile
- Wirtschaftliche Unsicherheit
- Potenzielle Belastung durch hohes Maß an Eigenverantwortung und Verantwortung für andere
Wenn du gerade dabei bist, zu entscheiden, ob die Selbstständigkeit das passende Arbeitsmodell für dich ist, dann solltest du in allererster Linie auch bedenken, dass du in deine neue Rolle hineinwachsen wirst. Sicherlich kann die Selbstständigkeit zu Beginn auch mal stressig und von Unsicherheit geprägt sein. Wenn du dich davon jedoch nicht entmutigen lässt, wartet eine Beschäftigung auf dich, die du nach deinen Vorstellungen gestalten kannst.
Wo kann ich mich beraten lassen?
Natürlich hast du als angehender Unternehmer bzw. angehende Unternehmerin nicht direkt für jedes Hindernis die passende Lösung parat. Bei all den Dingen, die bei deiner Gründung auf dich zukommen, ist das auch völlig normal. Umso wichtiger ist es, dass du dir zu helfen weißt und dir professionelle Beratung holst.
Wir haben eine Auswahl der wichtigsten Anlaufstellen für dich zusammengestellt, die du zurate ziehen kannst, wenn du mal nicht mehr weiterweißt:
- Bei der örtlichen Handels- oder Handwerkskammer kannst du alle deine Fragen zur Gründungsphase klären und von Fachpersonal wertvolle Tipps zum Thema Recht, Finanzen und Steuern erhalten.
- Als Freiberufler:in kannst du dich beim Institut für Freie Berufe beraten lassen.
- Bei Berufsverbänden kannst du dich über Gründungsvoraussetzungen informieren und Einblicke in Branchenberichte erhalten.
- Nutze das Internet, um dich über Informationsveranstaltungen und individuelle Beratungen zu informieren (beispielsweise auf der Internetseite des Bundeswirtschaftsministeriums).
- Die Arbeitsagentur hält für dich spezielle Beratungen bereit, wenn du dein Business aus der Arbeitslosigkeit heraus starten willst
- Als Student:in kannst du dich an akademische Gründungszentren
- In undurchsichtigen Fällen solltest du einen Anwalt
- Steuerberatungsbüro hilft dir bei deinen zu zahlenden Steuern und der zu deinem Business passenden Rechtsform.
- Bei Fragen zur Finanzierung helfen dir Banken und Sparkassen.
Lesetipp: Was sind eigentlich die besten Jobs für die Arbeit von zu Hause? Wir verraten es dir.
Der Weg in die Selbstständigkeit: 10-Schritte-Guide
#1 Geschäftsidee
Deine Geschäftsidee ist der alles entscheidende Ausgangspunkt, wenn du dich sich selbstständig machen möchtest. Bei deiner Ideenfindung solltest du dir die folgenden Fragen stellen: Was kann ich gut? Was motiviert mich? Wofür interessiert sich meine potenzielle Zielgruppe?
#2 Businessplan
Der Businessplan hilft Gründern in allen wichtigen Bereichen auf dem Weg in die Selbstständigkeit: Preise richtig kalkulieren, den Wettbewerb und Zielgruppen analysieren sowie Stärken und Schwächen herausfinden – all das gelingt dir mit der Erstellung eines ausführlichen Businessplans. Nur so kannst du deine unternehmerischen Ziele festlegen, dokumentieren und kontinuierlich optimieren.
Lesetipp: Eine Vorlage für deinen Businessplan findest du in diesem Artikel.
#3 Genehmigungen und Rechtsform
Je nachdem welche Tätigkeit du ausüben oder in welcher Branche du arbeiten möchtest – häufig bedarf es einiger Genehmigungen, ggf. einer Gewerbeerlaubnis oder aber auch eines Meisterbriefs. Wichtig ist hierbei vor allem, dass du dich frühzeitig um alle für dein Business notwendigen Bescheinigungen und Genehmigungen kümmerst.
#4 Firmenname und Logo
Jetzt ist deine Kreativität gefragt: Damit du dich mit deinem Produkt oder deiner Dienstleistung von er Konkurrenz abheben kannst, brauchst du einen einprägsamen Firmennamen und ein Logo mit einem hohen Wiedererkennungswert.
#5 Website
Deine Website ist das Aushängeschild deines Unternehmens und für deine Kundengewinnung essenziell. Achte darauf, dass deine Website übersichtlich aufgebaut ist und alle wesentlichen Bestandteile wie dein Produktsortiment, Dienstleistungsangebot oder aber auch ein Impressum enthält.
#6 Behördengänge
Formalitäten und Behördengänge sind bei deinem Weg in die Selbstständigkeit unumgänglich. Weitere Informationen dazu findest du unter dem Abschnitt „Welche Formalitäten sollte ich bei der Gründung beachten" weiter oben in diesem Beitrag.
#7 Marketing
Um Kund:innen von deinem Business zu überzeugen, wirst du auch Geld in deine Vermarktung stecken müssen. Hierfür kannst du beispielsweise Werbung schalten, in deine Suchmaschinenoptimierung investieren oder aber Social-Media-Kanäle. Bestenfalls bist du nicht in vielerlei Hinsicht für deine Zielgruppe präsent.
Lesetipp: Die Mischung macht's! Finde heraus, wie du den Marketing-Mix optimal nutzt.
#8 Geschäftskonto
Wichtig ist es zudem, dass du gleich von Beginn an berufliche und private Ausgaben sorgfältig voneinander trennst. So behältst du den Überblick über deine Einnahmen und Ausgaben.
#9 Rechnungen und Buchhaltung
Als Selbstständige:r wirst du zwangsläufig auch mit Rechnungen und ggf. Aufgaben wie der Buchhaltung konfrontiert. Hier kannst du dich von smarten Tools unterstützen lassen oder deine Buchführung an einen Steuerberater bzw. eine Steuerberaterin auslagern.
#10 Versicherungen
Als Unternehmer:in solltest du auf einen vollumfänglichen Versicherungsschutz achten. Auch hierfür haben wir weitere Details im separaten Abschnitt „Welche Versicherungen benötige ich?“ dieses Artikels aufbereitet.
Fazit
Wie du nun sicherlich festgestellt hast, kann es durchaus aufwendig sein, sich selbstständig zu machen. Wir können dich jedoch nur dazu ermutigen, den ersten Schritt in Richtung Selbstständigkeit zu wagen. Wenn du deine neue berufliche Perspektive gründlich durchdacht hast und dich bereit fühlst, Verantwortung zu übernehmen, dann kann eine selbstständige Tätigkeit genau das Richtige für dich sein. Lass dich also von Themen wie Steuern, Versicherungen und Behördengängen nicht verunsichern und setze deine Idee in ein Business um.